WiWi Gast schrieb am 27.01.2024:
Nicht falsch verstehen. Eine ESt-Erklärung oder JA stellt sie zuverlässig zusammen. Die Fähigkeit hat sie durchs Ablegen der StB-Prüfung nicht verloren.
FiBu lehnt sie als StB‘in ab.
Sie fühlt sich zu „Höherem“, das heißt für sie Beratung, berufen. Ihr fehlt dafür einerseits die Kreativität. Macht einer einen Vorschlag, nimmt sie ihn auf und denkt ihn weiter. Sie kommt nicht von selbst auf die Idee, mal in eine andere Richtung zu denken. Ihr fehlt eine kritische Grundhaltung. Sie nimmt den geschilderten Sachverhalt einfach hin. Mandanten stellen die Dinge aber oft nicht richtig da und man muss Sachverhaltsangaben auch mal kritisch hinterfragen. Ihr fehlt in Verhandlungssituationen die notwendige Standfestigkeit und das Durchsetzungsvermögen. Da darf vor allem nichts zur Sprache kommen, auf das sie sich nicht akribisch vorbereitet hat. Sonst gerät sie ins Schwimmen. Souverän wirkt das auf Mandanten nicht.
Alles in allem ist sie meines Erachtens immer noch die alte Sachbearbeiterin. Jetzt nur mit StB.
Letztlich beweist man mit dem Titel, dass man die Prüfung bestanden hat. Ein Nachweis für die Praxistauglichkeit ist das nicht.
Zur Frage des TE. Es ist ein Geben und Nehmen. Ich meine dass 45k deutlich unterbezahlt sind. 55-70k sollten drin sein. Die Leute neigen dazu, sich immer gleich am oberen Rand eines Gehaltsbands zu orientieren. Das halte ich für zu kurz gedacht. Die Schilderung der Aufgaben klingt als hätte der TE da ein hervorragendes Umfeld, um sich als frisch gebackener StB weiter auszuprobieren und zu entfalten. Wenn das wirklich so ist, kann man dafür auch einen Abschlag hinnehmen im Vergleich zu einem höheren Gehalt anderswo.
Hierauf muss ich einfach reagieren , weil es total lächerlich ist , wie erwartet wird wie plötzlich Mandantenführung vorhanden sein soll, wenn davor nie gemacht. Du bist sicher auch nicht von heute auf morgen der „tolle große Hecht“ gewesen , der alles perfekt beherrschst hat.
Für Leute wie dich wollte ich nicht arbeiten, da wohl keine Unterstützung erwartet werden kann, dass der MA auch wachsen kann. Motto wohl eher „Klein und dumm halten“. Macht auf Dauer kein MA mit- zurecht !
SteuerBERATUNG kann keiner sofort, das ist ein Prozess der sich über Jahre zieht. Vielleicht nicht immer meckern sondern einfach mal Zeit und Energie in MA investieren , dass die tatsächlich ein Gewinn sind
Das ist richtig. Man muss, nachdem man schon die Examensförderung gestellt hat (finanziell und durch Freistellung) noch einmal richtig Zeit und Energie in den neuen StB investieren, der gleichzeitig höhere Gehaltsforderungen stellt, aber erstmal weniger leistet, weil er sich neuen Aufgaben widmen möchte, in denen er noch keine Routine hat.
Ich meine Ausbildung ist ein Geben und Nehmen.
Ich hätte kein Problem der jungen Kollegin ein höheres Gehalt zu zahlen, wenn sie weiterhin FiBu, JA und StE machen würde. Denn darin ist sie gut und da sehe ich Effizienzsteigerungen. Ich habe aber ein Problem damit, ihr als StB mehr zu zahlen, während sie gleichzeitig erstmal weniger leistet, weil sie sich nun an Dingen probieren will, die sie noch lange nicht beherrscht. Dazu kommen dann noch die nicht abrechenbaren Stunden der Kanzleileitung für das Anlernen der jungen Mitarbeiterin.
Wir haben tatsächlich kein Problem mit der fachlichen Ausbildung und Förderung junger Mitarbeiter. Wir haben kürzlich noch einen jungen Kollegen in die Partnerschaft aufgenommen, der sich richtig gut entwickelt hat. Wir haben aber ein Problem damit rein nach der Papierform ohne Beweis der Praxistauglichkeit mehr zu zahlen.
Auf dieses Anspruchsdenken "ich bin jetzt StB, Master - was auch immer" also muss ich sofort mehr verdienen, komme ich nicht klar. Im Übrigen ist das, wenn man sich die Gehaltsstruktur der gesamten Belegschaft mal anschaut, auch den älteren Kollegen/Kolleginnen, die lediglich die Ausbildung absolviert haben, aber zuverlässig ihre Aufgaben abarbeiten - auch seltener krank sind - gegenüber ungerecht, dem frisch gebackenen StB, der einen geringeren Umsatz erwirtschaftet, einfach mal mehr zu bezahlen.
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